Komische Vögel sterben tragisch by Donna Andrews

Komische Vögel sterben tragisch by Donna Andrews

Autor:Donna Andrews [Andrews, Donna]
Die sprache: deu
Format: epub
Herausgeber: beTHRILLED
veröffentlicht: 2017-01-15T00:00:00+00:00


Sonntag, 3. Juli

Es war beinahe drei, als ich hinauf in mein Zimmer torkelte, daher hoffte ich bis zum nächsten Morgen durchschlafen zu können. Aber der Gedanke an das Chaos, das Party und Bombe zurückgelassen hatten, ließ mich nicht. Gegen neun stand ich auf und ging hinunter, um mir einen Überblick über die bevorstehenden Aufräumarbeiten zu verschaffen. War es mehr oder weniger Arbeit, eine Gebäudereinigungsfirma aufzutreiben, die auch am Sonntag arbeiten würde? Vielleicht sollten wir den Nachmittagstee für die Brautjungfern dieses Mal in Pams Haus verlegen? Glücklicherweise fand die für morgen vorgesehene Brautparty bei Brewsters statt.

Erst mal Kaffee und Sonntagszeitung. Ich tappte zur Vordertür hinaus und schaute nach, ob das Glück mit mir war und der Zeitungsjunge zur Abwechslung einmal die Veranda getroffen hatte statt des Goldfischteichs.

Und auf der Veranda sah ich eine kleine Kiste, auf der ein Zettel lag, auf dem stand: Für Meg.

Ich rannte in die Küche und rief den Sheriff an. Und dann Dad. Glücklicherweise waren der Trooper und sein Bombenschnüffelhund über Nacht in der Stadt geblieben. Der Sheriff konnte sie noch abfangen, ehe sie sich auf den Weg nach Richmond begaben, und erneut zu uns rausschleppen. Glück war auch, dass der Rest der Nachbarschaft größtenteils noch schlief oder in der Kirche war, was bedeutete, dass wir uns nicht mit einer größeren Menschenansammlung würden herumstreiten müssen. Nur Dad, Michael, Rob, ich und neun ausgewählte Vertreter des Gesetzes. Zehn, wenn man den Dobermann mitzählt.

»Sieht das so aus wie die andere Bombe?«, fragte der Sheriff.

»Nein, die andere war in einer Holzkiste von der Größe eines Schuhkartons«, erklärte ich. »Und die Handschrift sieht auch irgendwie anders aus. Aber an der anderen Kiste war auch ein Zettel mit der Aufschrift ›Für Meg‹.«

»Wir werden die Kiste in einen Spezialbehälter legen und rausbringen, sodass wir genug Platz für eine Detonation haben, ohne dass dabei jemand verletzt werden kann«, sagte der Sheriff. »Wir warten nur noch auf die Sonderausrüstung.«

Das Warten auf die Sonderausrüstung zerrte an meinen Nerven. Ich ertappte mich dabei, die Kiste wie gebannt anzustarren, als könnte ich durch bloßes Anstieren herausfinden, wer sie dort platziert hatte. Allmählich fiel mir auf, dass mir etwas an dieser Kiste vertraut vorkam. Es war ein Schreibwarenkarton. Ein zerschlagener, schmieriger Karton, in dem früher mal Umschläge gewesen waren. In der Seite waren Löcher. Und wo hatte ich bloß diese saubere, elegante Handschrift schon einmal gesehen? Plötzlich erkannte ich, was das war.

»Ach du meine Güte«, ächzte ich, ging die Stufen hinunter – die Deputys waren zu verblüfft, um mich aufzuhalten – und griff nach dem Karton.

»Nein – nicht – abstellen – aufpassen!«, hörte ich die Rufe von Dad, Michael und den versammelten Gesetzeshütern. Ich öffnete den Karton.

»Mrroa?« Ein kleines weißes Kätzchen starrte mich aus großen grünen Augen an.

»Rufen Sie die Hunde zurück«, sagte ich.

»Mrroa!«, sagte das Kätzchen und reckte den Kopf vor, um sich kraulen zu lassen.

»Ich wusste doch, dass ich ihn noch nie so erlebt habe«, verkündete der Halter des Dobermanns einigermaßen empört.

»Das ist von Mrs Thornhill«, klärte ich Dad und Michael auf, die sich beide mit ziemlich erschütterten Mienen näherten.



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